Cornelia Morsch hat sich dem spitzen Stift verschrieben. Mit höchster Präzision legt sie mit Graphit-, Kohle- oder Farbstiften verschiedene Schichten neben- und übereinander. Sie überzieht den Zeichenkarton mit kurzen Strichrhythmen, die sie gliedert und in Bewegung setzt. Jeder Strich hat seinen Platz, wird zu einer samtigen Oberfläche verwoben oder als Linie deutlich herausgehoben. Umrissene Formen werden zu Blättern, Ästen, oder Früchten. Für den Betrachter beginnt ein Spiel zwischen Vordergrund und Hintergrund, in dem sich einzelne Strukturen im Unkonkreten auflösen oder sich erneut mit anderen verbinden. Es öffnen sich geheimnisvolle Räume. Tiefe und Weite entstehen, Anklänge von Landschaft, durchwebt mit Nebel, Regen und Wolken.

Cornelia Morsch verwendet gerne das ganze Spektrum der Farbe Blau, von Türkis bis Violett. Sie setzt einmal reine klare Farben ein. Eine gedämpfte Farbigkeit entstehen da, wo der Farbauftrag nicht deckend ist und das Weiß des Zeichenkarton durchscheint oder die Künstlerin die Farbfläche mit weiß abtönt. Durch die schichtweise gearbeiteten Farben entstehen feinste Farbabstufungen. Die mechanischen und kompositorischen Farbaufträge bilden eine ästhetische Einheit.

Ihre Bilder sind einmal heiter, einmal melancholisch, einmal unheimlich, einmal geheimnisvoll. Der Betrachter erlebt die Dunkelheit eines sich ankündigenden Sturms und die Helligkeit eines sich öffnenden Himmels, durch den Sonnenlicht bricht. 
Ihre Bilder haben eine meditative Tiefe und strahlen eine große Ruhe und Zuversicht aus.